Solidarische und Gemeinwohl-Ökonomie
Sozial-Unternehmen
In einer Solidargemeinschaft steht der Mensch im Mittelpunkt der Bürger-, Gemeinschafts- und Staatsinteressen.
Als Sozialunternehmer (Social Entrepreneur) sehen wir uns und die Mitarbeiter als diejenigen, die die Wertschöpfung hauptsächlich erarbeiten und stellen ihre Interessen vor die von Kapitalgebern. Mitbestimmung findet in Form der direkten, gleichberechtigten und partizipatorischen Entscheidungsfindung statt. Wir haushalten nachhaltig, bedürfnisorientiert und tragen dem Umweltschutz Rechnung. In diesem Sinne setzen wir uns innovativ, pragmatisch und langfristig auch für einen wesentlichen, positiven Wandel der Gesellschaft und der Wirtschaft ein.
Die Unternehmer, Gärtner, Handwerker, Ingenieure u.a. im Lebenspark leben und arbeiten nach bedürfnisorientierten, sozialen und ökologischen Grundsätzen im Sinne der sogenannten Solidarischen Ökonomie sowie der Gemeinwohl-Ökonomie, „alternative“ - wir bevorzugen das Wort - „komplementäre“ Formen des Wirtschaftens, die sich an den Bedürfnissen des Menschen und seiner Mitwelt orientieren.
Sozialunternehmen für Selbstversorgung und Teil-Autarkie
Ein wichtiges Ziel der Gemeinschaft ist weitgehende Unabhängigkeit (Teil-Autarkie) im Energiebereich und Selbstversorgung mit Lebensmittel.
Dies spiegelt sich in unseren Sozialunternehmen wieder:
Gärtnerei im Park
Wir betreiben
Landwirtschaft und bauen
in der gemeinschaftseigenen
Gärtnerei Gemüse, Kräuter
und Obst ökologisch und
biologisch an. Der Ertrag deckt mittlerweile einen großen Teil des
Jahresbedarfs der Bewohner
und Gäste. Die Mahlzeiten werden in der
zentralen Küche zubereitet.
Gemeinschaftsverein Tollense Lebenspark
Das Energiekonzept des Tollense Lebenspark baut auf dem Bestand des Platzes auf:
- Nahwärmeversorgung
- Stromversorgungsnetz mit eigener Trafostation und eigenem Notstromaggregat
- Wasserversorgungsnetz
- Abwasserentsorgungssystem mit Abwasserpumpwerk
- Telefonnetz
Die 1,5 Mega-Watt Nahwärmeversorgung
auf Heizölbasis wurden zu einer
500 Kilo-Watt Biomasseheizanlage mit
Holzvergaser-Kesseln umgebaut und kann
online überwacht und gesteuert werden.
Brennholz und Nutzholz werden durch die
Parkpflege und nachhaltige
Bewirtschaftung des eigenen Waldes
gewonnen.
Eine Energieeffizienzstudie und die Berechnung des Nahwärmenetzes dienen als Planungsgrundlagen für weitere Ausbauschritte, z.B. der thermischen Solaranlage und des Hackschnitzelkessels für die anfallenden Schwachhölzer aus den Baumfällarbeiten.
Durch den Bau von Grundöfen mit Wassertaschen, kombiniert mit Solarthermen, bereiten wir zusätzlich die Möglichkeit vor, jedes Haus autark mit Wärme und heißem Wasser zu versorgen.
Die mehr als 20, z.T. sehr großen Gebäude werden Schritt für Schritt ökologisch in Holz-, Hanf- und Lehmbauweise saniert.
Die Waldfläche trägt dank der nachhaltigen Bewirtschaftung zur autarken
Energieversorgung bei.
Das eigene Stromversorgungssystem soll durch einen Holzvergaser BHKW ergänzt werden. Eine Holzkohlebasis mit der Ergänzung durch Wasserstoff über „Browngas“ ist für den autarken Generatorantrieb vorgesehen. Hier sind noch technisches Knowhow und finanzielle Unterstützung erforderlich. Die hier erzeugte Wärme soll zusätzlich in das bestehende Nahwärmenetz eingespeist werden, damit die Kosten senken und die Unabhängigkeit von Versorgungskonzernen stärken.
Das eigene Wasserversorgungsnetz wird ausgebaut, sodass das Trinkwasser zweimal verwendet und mit Regenwassernutzung ergänzt werden kann.
Das Abwassersystem wird langfristig durch Trockentoiletten bzw. Rottebehälter dezentral ersetzt.
Die Trockentoiletten werden der Landwirtschaft in Kombination mit Holzkohle, Gesteinsmehl und effektiven Mikroorganismen zum Aufbau von „Terra Preta“ dienen.
Zentrum für traditionelles und modernes Handwerk
Beispielhaft für viele praxisorientierte Unternehmungen im Lebenspark sei hier das Handwerkszentrum genannt, das unter der Leitung des Tischlers und Elektrikers Stefan Kunzmann entsteht und viele Handwerker anziehen soll.
Dazu sind externe Handwerker eingeladen, gemeinsam mit den Handwerkern im Park die vorhandenen Werkstätten zu nutzen oder mit ihren Werkstätten beim Ausbau dieses Handwerkszentrums (Schmiede, Schneiderei, Töpferei, Schreinerei, Kreativ- und Glaswerkstätten u.a.) auf unserem weitläufigen Gelände mitzuwirken.
Neben Produktion und Dienstleistung bieten wir im Handwerkszentrum auch jungen Menschen, Schülern, Handwerksgesellen und jungen Reisenden die Gelegenheit, in Seminaren und Workshops handwerkliches Arbeiten zu erlernen und zu üben.
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